in der aktuellen Diskussion um Eddy Scharfs kleinen Streit mit dem Kölner Finanzamt, möchte natürlich auch Euer beliebter Investigativreporter Bonushure seinen Senf zum Thema geben.
Also worum geht’s:
- Eddy hat vor gefühlten tausend Jahren, als die Pokerwelt noch ein Mikrokosmos war, ein paar Turnierchen in Las Vegas gewonnen, die ihn irgendwie als „Pokerweltmeister“ und Braceletgewinner dastehen ließen.
- Dadurch wurde Eddy immer „prominenter“, bekam einen Werbevertrag bei Full Tilt, kam ins Deutsche Sportfernsehen und ließ es sich gut gehen.
- Irgendwann kam aber jemand vom Finanzamt auf den Trichter, dass Eddy Scharf ja ein gigantischer Pokerprofi sein muss und Millionen von Dollar gescheffelt haben muss. Ergo, soll der liebe Eddy nun für das letzte Jahrzehnt Steuern nachbezahlen. Und wie das Finanzamt nun mal ist, nicht zu knapp und natürlich auch mit Strafzoll versehen.
- Eddy argumentiert nun, dass er ja gar kein Pokerprofi ist, das Poker ein Geschicklichkeitsspiel sei und das Glückspielgewinne nicht zu versteuern sind. Die ganze Argumentationssoße kann man in den üblichen Foren nachlesen.
Drauf geschissen!
Die ganze Argumentation folgt doch nur den Vorgaben der „Pokerlobby“/ Pokerindustrie: Warum wird überhaupt die Diskussion „Poker ist Geschicklichkeitsspiel“ aufgemacht. Ganz einfach: Weil in vielen Staaten dieser Welt Glückspiel verboten ist bzw. staatlich lizensiert. Das stört natürlich Anbieter wie Pokerstars und Co. Denen wäre es doch scheißegal, ob Poker als Geschicklichkeitsspiel, als Heroinersatz oder als Glückspiel definiert wird, solange sie legal anbieten können.
Und jetzt kommt das Lustige: Kaum sagt dann mal jemand – nämlich das Finanzamt, „Ohja – Poker ist Geschicklichkeitsspiel und ihre seid alle Profis, also her mit den unversteuerten Gewinneinnahmen“, da ist der Aufschrei groß: „Poker- ach was…alles nur Glück, ist doch auch als Glückspiel definiert“.
Die Diskussion dreht sich im Kreis, deshalb fände ich folgende Lösung am elegantesten.
- Die Pokeranbieter und deren „Zufallsgeneratoren“, „Auszahlungsbedingungen“, und „Finanzströme“ werden staatlichen Regeln unterworfen. Dafür gibt es dann eine Lizenz vom Staat. Der Staat greift sich dafür einen Teil der Spielereinahmen durch den Hausanteil (rake) ab, den schließlich muss er ja die ganze braune Soße, die die Pokeranbieter so fabrizieren, überwachen.
- Die Spieler sollen zocken, wie sie lustig sind. Gewinne sind steuerfrei. Der Spieler hat im Übrigen durch seinen rake (Hausanteil) bereits seine Steuern an den Staat bezahlt (siehe Punkt 1: Lizenzmodell). Und wie wir alle wissen, darf man für eine Sache nicht zweimal besteuert werden :-) Es macht ja auch aus praktischen Gründen keinen Sinn, wie sollen denn bitte schön die Spieler ihre Ausgaben geltend machen. Darf ich meine 4 Flatscreens als Büromittel absetzen. Was ist mit meiner angestellten Putzfrau, die ich als Pokerprofi unterhalten muss? Alles Bullshit.
Eure Meinung gerne in den Kommentaren!
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Natürlich ist Poker ein Geschicklichkeitsspiel, darum geht es doch. Poker soll aus der Schmuddelecke raus, dass sollte das Ziel von PS und Co--- sein. Der Heer Schaaf soll jetzt nicht so tun als ob!
AntwortenLöschenThossi: So ein Blödsinn. Für 99,5 Prozent aller Freizeit(!) Spieler ist Poker doch kein Geschicklichkeitsspiel, sondern reines Glückspiel. Ansonsten würden doch immer wieder die gleichen gewinnen oder zumindest in die Geldränge kommen. Das ist nicht so...
AntwortenLöschenZum Bericht: Sehe es ähnlich. Vor allem immer das schwachsinnige Argument mit der Spielsucht. Der Staat schütz niemanden vor Spielsucht. Oder wie soll man die Geschicklichkeitsautomaten in Millionen von Spielhöllen und Kneipen deuten.
justmy2cents, Adrian
in dem zusammenhang darf man auch nicht die damen und herren von der steuer unterschätzen. können eisenhart sein
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