Niemals aufhören wenn es läuft

Ich zocker gerade so bei Redstar Poker rum. Keine Ahnung, warum ich immer wieder zu diesem Laden zurückkehre, aber irgendwie ist mir der Pokergott dort wohlgesonnen und die schlechten Spieler dort ebenfalls.

Und in Zuge meines dortigen Upswings fiel mir die alte Doyle Brunson Weisheit ein: „Niemals aufhören, wenn es läuft“. Und es lief am letzten Wochenende. Ich konnte aus 100 BB satte 400 BB machen, an einem Tisch wohlgemerkt. Die ganze Sache dauerte 6 Stunden in denen ich vielleicht zweimal auf dem Klo war.

Warum ich diesen Post bringe, ist Folgendes. Einen Upswing zu erkennen ist leicht. Genauso wichtig ist aber, den Zeitpunkt zu erwischen, an dem es Zeit ist, sich vom Tisch zu verabschieden.

Ich bin übrigens wie viele Spitzenspieler der Meinung – ups, klingt ja so als wäre ich selber einer -:) - , dass es so etwas wie ein Momentum/einen Lauf beim Pokern gibt. Also nicht nur der reine Upswing mit unverschämtem Kartenglück. Nein, dazu passend auch die Fähigkeit und das Selbstbewusstsein mit jeder Hand gewinnen zu können. „It looks like he has fifty outs“ ist ja so ein geiler Spruch, der es auf den Punkt bringt.
Man erzielt diesen Effekt, indem man ein paar mal wirklich die beste Hand hat und so viel Angst und Schrecken verbreitet hat, dass man mit seinem Supermann Image mit noch so billigen Bluffs die schwierigsten Hände gewinnt oder zumindest pausenlos die blinds einsammelt.

Aber irgendwann kommt der Punkt, da läuft es nicht mehr so. Deshalb habe ich mir eine einfache Regel aufgestellt. Mich würde Eure Meinung dazu interessieren:

  1. Der Upswing fängt bei mir an, wenn ich meinen Starting Stack um 130% ausgebaut habe (wir sprechen hier von Fixed Limit)
  2. Ich spiele jetzt so lange weiter, bis ich einen Downswing habe, der ca. 30% meines potentiellen Gewinns ausmacht.
  3. Ich arbeite mich in 30% Schritten hoch und justiere die Verlustgrenze permanent neu.

Beispiel:

  • 100 BB = Startingstack
  • 230 BB = „Upswing“ setzt ein, meine Verlustgrenze nach unten beträgt 30% von 230BB, also ungefähr 160 BB, dann würde ich aufhören. Die Grenze um neu zu justieren beträgt ca. 300 BB
  • 300 BB = Neujustieren. Grenze nach unten beträgt 30% von 300BB, also 210 BB, dann würde ich aufhören. Die Grenze nach oben beträgt 390 BB.
Usw.

Wohlgemerkt, dass ist natürlich nicht die hohe statistische Pokerakademie und nur für den Fall gedacht, dass ich einen richtigen Lauf habe.

Für mein Beispiel am WE bedeutete das nämlich, dass ich bereits bei 500 BB war, neu justiert habe und nach meinem Absturz auf 400 BB die Reißleine gezogen habe.

Ist das sinnvoll?


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